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ADRA versorgt Binnenflüchtlinge im Jemen

("Adventisten heute"-Aktuell, 8.7.2016) Bereits seit Jahren engagiert sich die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland auf der Arabischen Halbinsel im Jemen. Vor über einem halben Jahr begann ADRA im Regierungsbezirk Hudaidah mit zwei mobilen medizinischen Einheiten zu arbeiten. Zuvor betrieb das Hilfswerk eine ambulante Klinik im Mazraq Camp III im Regierungsbezirk Hajjah, in der Geflüchtete medizinisch versorgt wurden. Aufgrund von Luftangriffen musste das Flüchtlingslager evakuiert werden und auch die ambulante Klinik von ADRA konnte aus Sicherheitsgründen nicht bestehen bleiben.

Hilfe für Kinder und Frauen

Laut dem Länderkoordinator von ADRA Deutschland für Jemen und Somalia, Lukas Driedger, der selbst ein Jahr lang im Jemen lebte, seien die beiden mobilen Einheiten in Hudaidah in verschiedenen Distrikten unterwegs, um mit der Hilfe von Ärzten und Pflegepersonal die medizinische Grundversorgung sicherzustellen. Eine Hebamme betreue Schwangere und Mütter. In einem separaten Therapieprogramm würden unterernährte Kinder und Frauen mit Zusatz- und Aufbaunahrung behandelt. Als präventive Maßnahme gebe es für die wartenden Patienten Gesundheitsschulungen mit Informationen zu Mangelernährung, Erkrankungen oder auch zum sicheren Verhalten in Konfliktgebieten, etwa zum Schutz vor Landminen.

Schon eine Erkältung kann zum Tod führen

"Die Geflüchteten sind Wetterextremen wie Hitze, starkem Wind und hoher Luftfeuchtigkeit teilweise schutzlos ausgeliefert, weil sie kein Dach über dem Kopf haben", berichtete Driedger. Bedingt durch diese schlechten Lebensbedingungen seien die häufigsten Krankheiten Atemwegsinfektionen, Durchfallerkrankungen, Harnwegsinfektionen, Malaria und Hauterkrankungen. Unter den vorherrschenden Voraussetzungen wären diese Krankheiten oftmals lebensgefährlich. Schon eine Erkältung könne bei einem unterernährten Kind zum Tod führen.

Treibstoffmangel und Milizen erschweren die Arbeit

Die Binnenflüchtlinge seien aus Angst vor Angriffen ständig in Bewegung und verharrten nicht lange an einem Ort, was die langfristige Versorgung erschwere. Sie und auch die Helfer von ADRA müssten lernen, mit dieser lebensbedrohlichen Lage umzugehen. Außerdem erschwere der Treibstoffmangel die Arbeit des Hilfswerkes. Das Projektgebiet werde von bewaffneten Gruppen kontrolliert, welche über eigene Checkpoints verfügten und auch ADRA-Mitarbeiter wegen Kleinigkeiten anhielten, weil es angeblich Unklarheiten wegen administrativer Angelegenheiten gebe. Wichtige Medikamentenlieferungen kämen aufgrund dessen häufig verspätet an, was für Betroffene schlimme Folgen haben könne. Es wäre auch schon vorgekommen, dass Fahrzeuge von Hilfsorganisationen zeitweise beschlagnahmt wurden. "Trotzdem bleiben die ADRA-Mitarbeiter vor Ort und leisten humanitäre Hilfe in dieser schon "vergessenen- Krise", betonte Lukas Driedger.

Das Gesundheitsprojekt von ADRA Deutschland im Jemen wird vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik finanziell gefördert. (APD)

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