Als neuen Glaubenskrieg hat der Liedermacher, Autor und Aktionskünstler Arno Backhaus (Calden bei Kassel) die Auseinandersetzung um die Corona-Krise bezeichnet. „Befürworter und Gegner der Corona-Maßnahmen stehen sich immer drastischer gegenüber.“ Selbst in christlichen Gemeinden ließen sich Meinungsunterschiede zum Umgang mit der Krise oft nicht mehr überbrücken, sagte er in einer Predigt am 30. Mai in Wetzlar. Er sprach beim traditionellen Missionsfest des Arbeitskreises Missionarische Dienste des evangelischen Kirchenkreises „An Lahn und Dill“ der rheinischen Kirche. Das Treffen fand erstmals als Autogottesdienst auf dem Parkplatz eines Möbelhauses statt. 250 Besucher in 130 Fahrzeugen nahmen daran teil. Von einer Hubbühne in vier Metern Höhe gab Backhaus den Zuhören Tipps zum Umgang mit Krisen. Er verwies dabei auf die Bibel. Sie sei ein einziges Krisenbuch. Man könne Krisen bestehen, wenn man innerlich „ganz bei Jesus Christus“ sei. Backhaus: „Dann erwarte ich nichts von meinem Partner, nichts von der Rente, der Regierung, meinen Kindern, der Versicherung – ich habe meinen Halt in Jesus.“ Backhaus: „Bei Jesus kann ich erleben und lernen, Gelassenheit auszustrahlen, realistisch die Realität wahrzunehmen und nicht in Panik zu geraten.“
Hupen statt Applaudieren
Statt Applaus zu spenden, drückten die Zuhörer ihre Zustimmung immer wieder durch ein Hupkonzert aus. Der Superintendent des Kirchenkreises, Hartmut Sitzler (Waldsolms), ermutigte die Zuhörer, bei den Liedern mitzusingen. In den Autos sei das möglich. Neben Sitzler wirkte auch der evangelische Dompfarrer Björn Heymer (Wetzlar) an dem Gottesdienst mit. Vor genau einem Jahr hatten rund 700 Muslime auf dem Parkplatz des Möbelhauses das Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert, was deutschlandweit zu Schlagzeilen führte.