Manchen ist unwohl bei dem Gedanken, dass sie von Gott gesehen werden. Sie fühlen sich beobachtet oder fürchten Strafe. Ganz anders war die Empfindung von Hagar, der Magd Abrams, als sie auf der Flucht die Worte sprach, die unser Jahresmotto für 2023 bilden: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Sie brachte damit ihr Gottesbild auf den Punkt. In ihrer Not empfand sie Gottes Nähe nicht als bedrohlich, sondern als tröstlich. Sie war froh, dass Gott nicht wegsah, sondern ihre Situation wahrnahm und ihr eine bedeutsame Verheißung gab.
Dr. Daniela Gelbrich, Dozentin für Hebräisch und Altes Testament an der adventistischen Hochschule in Collonges-sous-Salève (Frankreich), geht auf diese Begebenheit ein und beschreibt anhand der Erfahrungen von Hagar, einer misshandelten Magd aus einer fremden Kultur, wie Gott mit ihr fühlt und um sie kümmert, auch wenn sie von Menschen im Stich gelassen wird. Genauso haben Christen und Gemeinden die besondere Aufgabe, Menschen mit Gottes Augen zu sehen, wie Stefan Gelke, Pastor aus Görlitz, in seinem Beitrag schreibt. „Die Gemeinde Gottes der Zukunft findet sich dort, wo Christen den Menschen in den Nöten ihres Lebens begegnen“. Er nennt Beispiele, wie das hier und heute geschehen kann.
Die sechs Präsidenten der verschiedenen Vereinigungen in Deutschland formulieren in dieser Ausgabe kurz und bündig ihre Gedanken zum Jahresmotto.
Adrian Ziomek, der neue Finanzvorstand der Freikirche, beantwortet im Interview einige Fragen zu sich und seiner neuen Aufgabe. Antonia Jankovic, Teamassistentin beim Deutschen Verein für Gesundheitspflege, schreibt über hohe Sensibilität – ein Persönlichkeitsmerkmal, das häufig nicht verstanden wird. Weitere Beiträge befassen sich u. a. mit 1year4jesus, dem letzten Media Day, dem nächsten Hope Camp und dem Jüngerschaftswochenende Arise Ende April in Friedensau.
Im Titelthema der Januar von Adventist World geht es um Leiterschaft. Welche Werte zeichnen dienende Leiter aus und wie wachsen sie in ihrer Rolle?
