Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) begrüßt die geplante Einführung des Wahlpflichtfachs Religion in Berlin. Das erklärte der Berliner Bischof Christian Stäblein gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Hintergrund: Die neue Berliner Regierungskoalition aus CDU und SPD hat in ihrem Koalitionsvertrag die Einführung eines ordentlichen Lehrfachs „Weltanschauungen/Religionen“ an Berliner Schulen vereinbart. Es soll inhaltlich von den Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften gestaltet werden. Daneben soll das Fach Ethik in seiner bisherigen Form bestehen bleiben. Bisher ist der Religionsunterricht in dem Bundesland ein zusätzliches, freiwilliges Lehrfach. Kritik an den Plänen übte unter anderem die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Franziska Brychcy. Sie sagte gegenüber der „Berliner Zeitung“, die geplante Einführung stelle „einen fatalen Rückschritt für ein staatliches, zeitgemäßes Bildungsangebot dar“. Die CDU/SPD-Koalition müsse sich auf massiven Gegenwind aus der überwiegend konfessionslosen Stadtgesellschaft einstellen.
„Möglichkeit in aller Freiheit“
Stäblein erklärte dagegen, in einer mulitreligiösen Gesellschaft sei religiöse Bildung von großer Bedeutung. Sie sei ein Beitrag zu einem respektvollen und sachkundigen Dialog zwischen den Angehörigen verschiedener Religionen und diene deshalb „dem Frieden im Miteinander“. Die Einführung des Wahlpflichtfaches biete den Berliner Schülern eine „Möglichkeit in aller Freiheit“. Sie sei ein wichtiges Zeichen für Kinder und Jugendliche, dass Glaube und Bildung zusammengehören.