Im Kalenderjahr 2022 konnte die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Deutschland e.V. rund 2,7 Millionen Menschen im Rahmen von 67 Projekten in 31 Ländern auf dem Weg in ein besseres Leben unterstützen. Dazu wurden knapp 30 Millionen Euro aufgewendet. Das geht aus dem Jahresbericht für das vergangene Jahr hervor, der jetzt veröffentlicht wurde.
Finanzen und Qualitätssicherung
Im Jahresbericht legt die Hilfsorganisation Rechenschaft gegenüber Spenderinnen und Spendern, institutionellen Geldgebern und der Öffentlichkeit ab. Neben den Strukturen und Arbeitsweisen und Arbeitsfeldern sowie der Aufschlüsselung der finanziellen Aufwendungen geht daraus auch hervor, wie ADRA Deutschland Qualitätssicherung betreibt und sicherstellt, dass die Spenden bei den Menschen in den Projektregionen ankommen. Erst kürzlich hat ADRA Deutschland erneut das DZI-Spendensiegel erhalten, das sie seit der ersten Antragstellung 2010 ununterbrochen trägt (siehe APD-Meldung https://www.apd.info/news/2023/07/06/adra-deutschland-e-v-erhalt-erneut-dzi-spendensiegel)
Ein Schwerpunkt der Hilfe: Ukraine
In der humanitären Hilfe, auch Nothilfe genannt, sei der Krieg in der Ukraine ein derzeitiger Schwerpunkt der Arbeit von ADRA, heißt es in der Pressemitteilung zum Rechenschaftsbericht. Die Hilfe von ADRA habe 550.000 Menschen erreicht und umfasse Notfallversorgung, Evakuierungen, Bildungsangebote, Instandsetzung von Gebäuden und der Betrieb von Flüchtlingsunterkünften. Spezielle Hilfen lieferte ADRA Deutschland e.V. an die Städte Kiew und Charkiw. Die ukrainische Hauptstadt wurde mit zwei Computertomografen und insgesamt drei Feuerwehrfahrzeugen unterstützt. Auch die Stadt Charkiw erhielt zwei spezielle Feuerwehrlöschfahrzeuge.
Schwerpunkte der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit
In der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) sei es das Ziel, Menschen in die Lage zu versetzen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Um dies zu erreichen, seien die EZ-Projekte nachhaltig angelegt. Die Schwerpunkte lägen auf den Bereichen Nahrung, Bildung, Klimaschutz und Katastrophenvorsorge.
Besonders die Anpassung an den Klimawandel stellt arme Familien vor große Herausforderungen. ADRA hilft ihnen dabei, zum Beispiel im Nordwesten Äthiopiens. Dort unterstützt ADRA fast 30.000 Bäuerinnen und Bauern mit ihren Familien, sich an den Klimawandel anzupassen. Sie lernen neue landwirtschaftliche Techniken und erhalten organische Düngemittel sowie Saatgut. Dadurch steigen die Ernten, der Hunger geht zurück und das zusätzliche Einkommen wird wieder investiert.
ADRA Soteria für die Koordination der Hilfe im Inland
Neben den Hilfs- und Entwicklungsprojekten in verschiedenen Krisengebieten der Welt hat ADRA Deutschland im vergangenen Jahr als Reaktion auf die verheerenden Flutschäden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vor zwei Jahren auch die Gesellschaft ADRAsoteria gGmbH gegründet. Sie arbeitet als Schnittstelle mit Initiativen vor Ort zusammen und koordiniert die Inlandseinsätze in Absprache mit dem Nothilfe-Team von ADRA Deutschland e.V. Auch wenn die Flutkatastrophe nur noch selten in den Medien vorkomme, sei das Team der ADRAsoteria weiterhin im Flutgebiet bei den Menschen, heißt es im Rechenschaftsbericht.
„Wir danken unseren Spenderinnen und Spendern für ihr Engagement und ihr Vertrauen in uns. In ihrem Namen wollen wir Hoffnung in die Welt bringen. Unser Dank gilt auch den institutionellen Geldgebern, mit denen wir seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten“, so Robert Schmidt, Vorstand von ADRA Deutschland e.V.
Der Rechenschaftsbericht 2023 ist im Internet unter www.adra.de/jahresbericht2022 herunterzuladen.