Antisemitismus richtet sich nicht nur gegen Juden, sondern bedroht alle Bürger der freien und demokratischen Gesellschaft. Das sagte der Schriftführer (Leitende Geistliche) der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus, bei einer Solidaritätsdemonstration für die Opfer des Terrorangriffs der Hamas auf Israel. Bei dem Angriff waren über 1.400 Menschen ermordet und über 240 Zivilisten als Geiseln verschleppt worden.
An der Veranstaltung auf dem Marktplatz vor der Bremischen Bürgerschaft nahmen rund 300 Bürger teil. Ein Bündnis von 14 zivilen Organisationen hatte dazu aufgerufen. Darunter waren neben bremischen Kirchen auch die Deutsch-Israelische Gesellschaft, Parteien und Gewerkschaften. In seiner Ansprache sagte Kuschnerus: „So viele unschuldige Zivilpersonen sind von diesen grauenhaften Taten betroffen. Bedenkenlos setzt der Terror der Hamas auch das Leben der palästinensischen Bevölkerung aufs Spiel, die unter dem Krieg furchtbar leidet.“ Überall säe die Hamas mit ihrem Terror Hass und Zwietracht. Dieses Ziel dürfe sie nicht erreichen. Es sei „unerträglich“, dass jüdische Familien in Bremen derzeit wieder Angst hätten, im Stadtbild erkennbar zu sein. Weiter sagte Kuschnerus, jüdische, christliche und muslimische Gemeinschaften der Stadt seien derzeit „miteinander in einem intensiven und guten Gespräch“ mit dem Ziel, den Terror der Hamas zu verurteilen, für Frieden zu beten und für ein friedliches Miteinander einzutreten.