(“Adventisten heute”-Aktuell, 4.6.2010) Der Leitungsausschuss der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland (FiD) hat auf seiner Sondersitzung am 30. Mai in Kassel die vorzeitige und nicht abgesprochene Veröffentlichung des vertraulichen Entwurfs “Quo Vadis, Adventgemeinde?” deutlich missbilligt und darauf reagiert. Der vom Beirat “Zukunftsperspektiven” erstellte Entwurf “Quo Vadis, Adventgemeinde?” wurde dem FiD-Ausschuss im Dezember 2009 vorgelegt, aber nicht verabschiedet. Es wurde dabei vereinbart, den Inhalt der Broschüre zuerst intern auf einer Sondersitzung 2010 zu diskutieren und dann über die weitere Vorgehensweise zu entscheiden. Wir beklagen, dass diese Vorgehensweise durch die vorzeitige Verbreitung des Entwurfs nicht mehr möglich war. Der Leitungsausschuss der FiD und der Beirat haben dadurch intern und in der Gemeindeöffentlichkeit Schaden genommen.
Welche geschichtlichen Entwicklungen hat unsere Freikirche genommen und was bedeuten sie? Worin besteht die adventistische Identität? Welche Rolle spielen Strukturen im Prozess der Veränderungen? Das sind drei der Themenbereiche, die der Beirat “Zukunftsperspektiven” der Freikirche im Entwurf der Handreichung behandelt hat. Da der vertrauliche Entwurf bereits zugänglich gemacht worden ist, hat der Leitungsausschuss der FiD in Kassel beschlossen, den Entwurf nun für alle freizugeben. Dies wird geschehen, nachdem der Beirat den Entwurf an einigen Stellen überarbeitet hat. Mit dieser Entscheidung soll dem Eindruck entgegengetreten werden, als seien bereits fertige Konzepte verabschiedet worden. Das ist aber nicht der Fall. Bei der nächsten regulären Sitzung des Leitungsausschusses der FiD im Dezember 2010 in Freudenstadt wird sich dieser mit der weiteren Vorgehensweise befassen.
Seit seiner Einsetzung im Jahr 1999 hat der Beirat “Zukunftsperspektiven” vier Arbeitshilfen (“Handreichungen”) verfasst, in denen aktuelle Fragen zum Gemeindeleben und dem Auftrag der Freikirche behandelt werden: Im Heft 1, “Der stille Exodus”, ging es um den Umgang mit ehemaligen Adventisten; Heft 2, “Lebenswelten” (2004), befasste sich mit den Herausforderungen, vor denen Kinder und Jugendliche heute stehen; im 3. Heft, “… und ihr habt mich aufgenommen” (2005), ging es um den Umgang zwischen einheimischen und zugewanderten Adventisten, dargestellt am Schicksal der Russlanddeutschen; Heft 4, “Die Gemeinde und der gesellschaftliche Wandel” (2008) lieferte Denkanstöße zum Gespräch über Veränderungen in der Gesellschaft, deren Wirkung auf die Gemeinden und den Umgang mit Veränderungen im Gemeindeleben.
Der Beirat “Zukunftsperspektiven” setzt sich aus einem pensionierten Mitarbeiter und nicht angestellten engagierten Gemeindegliedern zusammen. (Günther Machel und Klaus van Treeck, jeweils Vorsteher der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Süddeutschen bzw. Norddeutschen Verband)