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Müssen alle Kleinkinder in Kindertagesstätten?

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 10.09.2010 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(“Adventisten heute”-Aktuell, 10.9.2010) Forderungen nach einem verpflichtenden Kindertagesstättenbesuch stoßen auf Widerspruch. Der Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte sich im Zusammenhang mit der Debatte um das Buch “Deutschland schafft sich ab” von Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin (SPD) in der Berliner Zeitung für eine KiTa-Pflicht ausgesprochen. Der Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), forderte eine staatliche Pflicht für den KiTa-Besuch ab dem ersten Lebensjahr. Ihm widerspricht die kirchenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft, Elisabeth Motschmann. In einem Offenen Brief schreibt sie an Buschkowsky, der Staat habe kein Recht, Kinder schon im ersten Lebensjahr zwangsweise in seine Obhut zu nehmen.

Vorrangige Pflicht der Eltern

Die Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU in Bremen verweist auf das Grundgesetz. Darin heiße es: “Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.” Und weiter: “Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur aufgrund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.” Bei allem Verständnis für den Umgang mit Problemfamilien dürfe man nicht alle Eltern über einen Kamm scheren, so Motschmann. Die überwältigende Mehrheit kümmere sich liebevoll um ihre Kinder. Die meisten Eltern wollten frei entscheiden, wie sie ihre Kinder in den ersten Lebensjahren betreuen und erziehen.

In Verantwortung vor Gott erziehen

Neben der Bildung sei noch ein anderer Wert von elementarer Bedeutung für Kinder, nämlich ihre emotionale Entwicklung. Motschmann: “Lassen Sie den Eltern im Hinblick auf die Erziehung ihrer Kinder bitte die Wahlfreiheit.” Eltern wüssten in der Regel, was für ihren Nachwuchs das Beste sei. Sie könnten und wollten selbst entscheiden, wann sie ihre Kinder in staatliche Institutionen bringen. Motschmann macht sich, wie sie weiter schreibt, auch zur Sprecherin für Eltern, die ihre Kinder als Geschenk Gottes ansehen. Viele wollten die Erziehung in Verantwortung vor Gott und den Menschen wahrnehmen. Diese Eltern könne und dürfe man nicht zwingen, ihre Kinder ab dem ersten Lebensjahr in staatliche Institutionen zu geben. (idea)

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