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Gottesdienste: Wie viel Unterhaltung ist erlaubt?

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 10.06.2011 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(“Adventisten heute”-Aktuell, 10.6.2011) Mit der Frage, wie viel Unterhaltung im Gottesdienst sein darf, beschäftigt sich John Ortberg, Pastor der mehr als 4.000 Mitglieder zählenden reformierten Presbyterianischen Kirche in Menlo Park (US-Bundesstaat Kalifornien). Von 1994 bis 2003 war er an der Willow-Creek-Gemeinde in South Barrington bei Chicago tätig, die bekannt ist für ihre Gottesdienste für Kirchenfremde.

Langeweile durch schlecht vorbereitete Predigten

Wie Ortberg in der Zeitschrift “Christianity Today” schreibt, reiche das Spektrum der Gestaltung von Gottesdiensten und Predigten von “langweilig” über “fesselnd” bis “amüsant”. Langeweile entstehe meist aus schlecht vorbereiteten und wenig durchdachten Predigten; sie gehe häufig von Sängern oder Betern oder Verkündigern aus, die dazu nicht von Gott begabt seien. Eine solche Langeweile sei bestenfalls wirkungslos und schlimmstenfalls sündig. In der Bibel reagierten Personen auf Begegnungen mit Gott unterschiedlich – etwa mit Anbetung, Angst, Freude, Scham, Reue, Tanz oder Ablehnung. Aber es sei kaum vorstellbar, dass sie sagten: “Das war langweilig.”

Reine Unterhaltung ist Zeitverschwendung

Das andere Extrem sei Amüsement. Pure Unterhaltung lenke vom Wesentlichen ab. Sie sei wie eine Droge für Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit. Freilich müsse man auch bedenken, wie lange Menschen heute angesichts der Übersättigung mit Medienreizen überhaupt noch aufmerksam bleiben können. Doch reine Unterhaltung im Gottesdienst sei Zeitverschwendung und eine Form von Sünde.

Die wichtigste Frage

Ein fesselnder Gottesdienst veranlasse den Zuhörer aufzumerken, wecke etwa ein eingeschlafenes Gewissen oder gebe jemandem Hoffnung, der in einem Meer der Verzweiflung zu versinken drohe. Freude, Schönheit, Schmerz und Liebe könnten dazu dienen, Gottesdienstbesucher aufzurütteln. Doch auch das sei letztlich nicht ausschlaggebend. Die von Gott geschenkten Gaben – also auch Technik, Musik, Predigtstil und anderes – dürfe und solle man benutzen, aber verlassen müsse man sich allein auf Gott. Die wichtigste Frage im Gottesdienst sei: “Nimmt Christus in den Anwesenden Gestalt an?” (idea)

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