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Debatte um Reformationstag entbrannt

Von: nicole Datum Beitrag: 10.10.2025 Kommentare: Keine Kommentare Tags: , ,

Um den Reformationstag (31. Oktober) ist eine Debatte entbrannt. Auslöser waren Äußerungen der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium und Mittelstandsbeauftragten der Bundesregierung, Gitta Connemann (CDU). Sie plädiert für eine Abschaffung des arbeitsfreien Feiertags. Die 61-jährige Protestantin hatte im Podcast Table Today gefragt: „Können wir uns bestimmte Dinge noch erlauben, die Leistungsfähigkeit kosten?“ Weiter führte sie aus: „Da schaue ich mir etwa den Reformationstag an, bei dem auch bei uns im evangelisch geprägten Niedersachsen die Kirchen leer sind.“ Der Vorstoß löste weithin Widerspruch aus.

Eine Sprecherin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erklärte auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA: „Der Reformationstag ist weit mehr als ein kirchlicher Feiertag. Er erinnert an einen historischen Aufbruch, der unser Land kulturell, geistig und politisch geprägt hat.“ Der Reformationstag stehe für Erneuerung und bleibe genau deshalb auch für Wirtschaft und Gesellschaft in Zeiten der Transformation aktuell. Deutschland zähle trotz seiner Feiertage zu den leistungsstärksten Volkswirtschaften der Welt. Empirische Belege für eine positive Wirkung der Abschaffung von Feiertagen gebe es nicht. Auch der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU/CSU, Thomas Rachel (Düren), wies die Forderung seiner Parteikollegin zurück. „Die wirtschaftlichen Probleme Deutschlands müssen erfahrungsgemäß auf anderem Wege bekämpft werden als mit der Schleifung unserer christlichen Wertekultur“, so Rachel, der auch Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit ist. Der Reformationstag ist in neun von 16 Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag: in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther (1483–1546) seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben. Diese Aktion gilt als Auslöser der Reformation.

Linken-Chef für Reformationstag und Fronleichnam als bundesweite Feiertage

Der Co-Vorsitzende der Partei „Die Linke“, Jan van Aken, ist der Ansicht, dass es nicht weniger, sondern mehr Feiertage geben sollte. Viele Menschen seien total erschöpft und ausgebrannt. „Deshalb sollten Reformationstag und Fronleichnam gesetzliche Feiertage für alle in ganz Deutschland sein“, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Fronleichnam ist in sechs Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag: in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die römisch-katholische Kirche begeht Fronleichnam am 2. Donnerstag nach Pfingsten.

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