(“Adventisten heute”-Aktuell, 18.5.2012) Medienkunde und Medienethik sollten zentrale Themen in der Kirche werden. Das hat der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Bischof i. R. Wolfgang Huber (Berlin), bei den Evangelischen Medientagen gefordert, die vom 9. bis 10. Mai in Magdeburg stattfanden. Als “Kirche der Freiheit” müsse sie gegen die “umfassende Vergötzung des Netzes” auftreten. Huber kritisierte besonders das größte Soziale Netzwerk, Facebook. Es sei zu einer Weltmacht geworden, der man sich kaum noch entziehen könne. Nach negativen Erfahrungen habe er sich im Januar entschlossen, sich bei Facebook abzumelden, was allerdings sehr schwierig gewesen sei. Danach habe man ihn noch mit viel Werbematerial und einem drängerischen Anruf belästigt. Der Theologe: “Ich bin nicht gegen Netzwerke an sich. Wenn sich Christen darin engagieren, müssen sie wissen, was sie tun.”
Kinder mit Büchern vertraut machen
Der Altbischof bedauerte, dass viele Eltern heute dafür sorgten, dass ihre Kinder von Geburt an bei Facebook eingetragen seien. Es wäre besser, wenn Väter und Mütter stattdessen ihren Nachwuchs mit Büchern vertraut machten. Als eine Schwäche der neuen Medien bezeichnete es Huber, dass sie oft anonym verliefen und Beziehungen entwerten könnten. Medien könnten nie die persönliche Gemeinschaft beispielsweise in einer Gemeinde und im Gottesdienst ersetzen. Der Altbischof: “Das Abendmahl kann man nicht virtuell feiern.” (idea)