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Brasilien: Scheffeln Kirchenleiter Millionen?

Von: ADVENT VERLAG Datum Beitrag: 20.02.2013 Kommentare: Keine Kommentare Tags:

(“Adventisten heute”-Aktuell, 22.2.2013) In Brasilien scheffeln einige protestantische Kirchenleiter angeblich Millionenbeträge in die eigene Tasche. Es handelt sich durchweg um Leiter von Pfingstkirchen, die ein umstrittenes Wohlstandsevangelium predigen. Das US-Wirtschaftsmagazin Forbes (New York) veröffentlichte am 17. Januar 2013 einen Bericht über die reichsten Pastoren des südamerikanischen Landes, in dem die Pfingstbewegung ein starkes Wachstum verzeichnet. Die betroffenen Kirchenleiter laufen Sturm gegen den Bericht. Einer will das Magazin, das sich auf Informationen der brasilianischen Finanzbehörden beruft, wegen Verleumdung und Verletzung des Steuergeheimnisses verklagen.

Bischof: Vermögen von 708 Millionen Euro

Der reichste Pastor soll Edir Macebo, Bischof der “Universalen Kirche des Reiches Gottes”, mit einem Vermögen von umgerechnet 708 Millionen Euro sein. An zweiter Stelle steht Valdemiro Santiago (164 Millionen); der ehemalige Pastor der “Universalen Kirche) gründete die “Weltkirche der Kraft Gottes”. Auf ihn folgt Silas Malafaia (112 Millionen); der frühere Pastor der pfingstkirchlichen “Versammlungen Gottes” in Brasilien steht an der Spitze der Kirche “Sieg in Christus”. Das Vermögen des Musikers und Fernsehevangelisten Romildo Ribeiro Soares, Gründer der Internationalen Kirche der Gnade Gottes, wird auf 93 Millionen Euro geschätzt. Über 48 Millionen Euro soll das Ehepaar Sonia und Estevam Hernandes Filho verfügen, die an der Spitze der Kirche “Wiedergeboren in Christus” stehen.

Evangelikale Weltverbände kritisieren Wohlstandsevangelium

Malafaia hat nach Angaben der Internetzeitung Christian Post angekündigt, eine Verleumdungsklage gegen das Wirtschaftsmagazin einzureichen. Die veröffentlichten Informationen seien falsch. Sein Vermögen und seine Einkünfte seien dem Finanzamt bekannt. Es dürfe jedoch Dritten keine Auskünfte erteilen. Auch der Präsident der brasilianischen Vereinigung evangelikaler Juristen, Uziel Santana, kritisiert den Bericht des Magazins. Er basiere auf Verletzungen des Bank- und Steuergeheimnisses.
Von den 195 Millionen Bürgern Brasiliens gehören mehr als 91 Prozent einer Kirche an; 5,4 Prozent sind Anhänger von Naturreligionen und 2,2 Prozent religionslos. Rund 65 Prozent der Bevölkerung sind Katholiken und 22 Prozent Protestanten – meist evangelikaler Prägung. Vor allem Pfingstkirchen wachsen stark. Bei internationalen Zusammenschlüssen der evangelikalen Bewegung wie der Weltweiten Evangelischen Allianz und der Lausanner Bewegung für Weltevangelisation stößt die Verkündigung eines “Gesundheits- und Wohlstandsevangeliums” auf harte Kritik. Es sei nicht mit der Botschaft Jesu Christi zu vereinbaren. (idea)

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