(“Adventisten heute”-Aktuell, 12.4.2013) Die beiden großen Kirchen in Deutschland werben für mehr Miteinander in der Gesellschaft. Dazu soll die “Woche für das Leben” vom 13. bis 20. April dienen. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto “Engagiert für das Leben: Zusammenhalt gestalten”.
Der Staat trage Sorge für die Rahmenbedingungen
Ein “gerechtes und solidarisches menschliches Miteinander” sei eine Grundvoraussetzung dafür, dass Menschen sich wohlfühlten, Familien gründeten und mit Vertrauen und Zuversicht Alltag und Zukunft gestalteten, schreiben der EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider (Berlin) und der Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch (Freiburg), im Vorwort des Themenheftes für die Woche. Der Staat habe nicht die Aufgabe, “alles Zusammenleben zentral zu regeln – und er sollte es auch nicht tun”. Er trage Sorge für die Rahmenbedingungen. Man brauche eine engagierte Zivilgesellschaft, in der die Bürger – wo nötig – Halt und Struktur finden könnten. Dazu dienten freiwillige Zusammenschlüsse, Nachbarschaftsinitiativen, Familienzentren, Freizeitvereine und andere Einrichtungen.
Einsamkeit in der Gesellschaft nimmt zu
In den Erläuterungen der beiden Kirchen zum Thema heißt es: “In unseren globalisierten Gesellschaften wird das Leben schneller, die Arbeitswelt flexibler und mobiler, die Nachbarschaften anonymer, die sozialen Netze löchriger, die Einsamkeit wächst.” Die Kraft, Nachbarschaft und Gesellschaft mitzugestalten, am Arbeitsplatz für andere einzustehen und sich politisch zu engagieren, “erwächst aus der Erfahrung von Verlässlichkeit in Familien, aus dem Gespräch zwischen den Generationen und aus der tragenden Mitte einer Kirchengemeinde”. Gerade weil die Fliehkräfte in der Gesellschaft wüchsen, seien die Kräfte des Zusammenhalts gefragt – auch die Kirche. Nicht Privatheit und eigener Gewinn stünden im Zentrum des christlichen Glaubens, sondern Gemeinschaft und Hingabe. (idea)
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