(“Adventisten heute”-Aktuell, 21.6.2013) Während die weltweite Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten zurück auf ihre Gründung vor 150 Jahren blickt, findet in diesem Jahr ein zweites Jubiläum statt: 125 Jahre Buchevangelisation in Deutschland! Daran erinnerte Klaus Sott, Buchevangelisten-Leiter i. R., während einer Erfahrungsstunde vor etwa 40 Personen am Sabbat, 15. Juni, in Freudenstadt. Im Jahr 1888 ermutigte Ludwig Richard Conradi die Prediger E. Frauchiger und G. Perk, in Deutschland als “Kolporteure” zu beginnen. Mit diesen zwei Brüdern begann die Buchevangelisation in Deutschland, und zwar im Raum Stuttgart. Ein Jahr später startete die Arbeit in Hamburg, ab 1900 unterstützt von der Barkasse “Herold”, um die Schiffe im Hamburger Hafen besuchen zu können. Im Jahr 1958 erreichte die Zahl der Buchevangelisten in Deutschland ihren Höhepunkt: 500!
Seit 1990 ist die Zahl der Buchevangelisten rapide zurückgegangen – nicht nur in Deutschland, sondern auch in fast allen europäischen Ländern. Weder die Versuche des Saatkorn-Verlags noch die Unterstützung der Freikirche (besonders in Baden-Württemberg) konnten den rückläufigen Trend umkehren. Heute sind es in Deutschland ganz wenige, die ihren Lebensunterhalt damit bestreiten können. So kommt es, dass an der Buchevangelisten-Familientagung vom 13. bis 16. Juni in Freudenstadt, nur ein aktiver Buchevangelist aus Bayern mit seiner Frau teilnahm. Die restlichen Personen waren ehemalige (pensionierte) Buchevangelisten, von denen aber die meisten noch im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Kräfte missionarisch tätig sind – auch mit Literatur.
Für die Verkündigung an diesem verlängerten Wochenende hatte der Förderkreis Buchevangelisation Elí Diez-Prida, Leiter des Advent-Verlags in Lüneburg, eingeladen. In sechs Einheiten referierte er auf einer sehr anschaulichen, persönlichen, tiefgründigen und lockeren Art über das Thema Selbstwert und adventistische Identität.
Im neu geführten “Haus Schwarzwaldsonne” genossen die etwa 30 Teilnehmer einen unübertrefflichen Service, der alle beglückte und die positive Stimmung steigerte.
Auch wenn sich Zeitumstände und Formen ändern, eines bleibt und war allen Teilnehmern anzumerken: die starke Motivation, zur Verbreitung der guten Nachricht vom zweiten Kommen Jesu in jeder erdenklichen Form beizutragen. Der Geist der Buchevangelisation stirbt nicht aus! (edp)
Teilnehmerstimmen:
Jede einzelne Verkündigung war ein “geistlicher Leckerbissen”. Seine Ausführungen hinterließen einen tiefen Eindruck. Wir waren alle sehr be-Geist-ert. Die Erfahrungsstunde ließ manche Träne der Rührung, Freude und Dankbarkeit fließen.
Die Themen haben mich motiviert, sie weiter zu vertiefen. Meine natürlichen Gaben “vom Heiligen Geist vereinnahmen zu lassen”, verändert meine Grund- und Lebenseinstellung auf Christus hin. Diese Gewissheit macht mich glücklich, weil ich in meiner gottgewollten Persönlichkeit “weitergebildet” werde – hin zu Ihm!
Mir wurde erneut bewusst: Die Erkenntnis der eigenen Unzulänglichkeit und zugleich der göttlichen Kraft stärkt unseren Selbstwert und lässt uns Herausforderungen annehmen. Dazu gehört es, sich durch den Heiligen Geist die vorhandenen Gaben zeigen zu lassen und sie auszuprobieren, um sich in der Gemeinde und am Arbeitsplatz einzubringen.
Fotogalerie
(Fotos: edp):
Das obligatorische Gruppenfoto nach dem Sabbatgottesdienstzeigt eine bunte, frohe Gruppe, die zusammen einige Jahrhunderte Buchevangelisationserfahrung vereint.
Im Jahr 1958 erreichte die Zahl der Buchevangelisten in Deutschland ihren Höhepunkt: 500!
Herbert Pfeifer (Murrhardt) berichtet u. a. über die Betreuungvon Strafgefangenen. Links Norbert Muckle (Balingen).
Buchevangelist Roland Röhner (Schweinfurt), hier mit seiner Frau Marcela,konnte spannende Erfahrungen aus seiner Arbeit in Bayern berichten.
Das Team des Hauses Schwarzwaldsonne und das angenehme Sommerwetter – beides verwöhnte die Teilnehmer bei den Mahlzeiten.
Martin Lamprecht (Bodelshausen) berichtet aus der Arbeitdes Förderkreises Buchevangelisation.(Auf der ersten Reihe: links Ralf Amelung, Freiburg, rechts Ewald Gißibl, Leonberg.)
Gruppenbild im Garten des Hauses Schwarzwaldsonne. (In der Bildmitte kniend: Referent Elí Diez-Prida, Lüneburg)
Klaus Sott (hier mit seiner Frau Ingrid) war jahrelang Buchevangelistenleiterim Süddeutschen Verband, später Vertriebsleiter im Saatkorn-Verlag.
Der Tisch war am Sabbatnachmittag festlich gedeckt – zur Freude aller Teilnehmer.