(“Adventisten heute”-Aktuell, 26.7.2013) Die Studienkommission zur Theologie der Ordination (Theology of Ordination Study Committee TOSC) der adventistischen Weltkirche hat am 23. Juli mit 86 zu 8 Stimmen eine “Konsenserklärung zum theologischen Verständnis der Ordination der Siebenten-Tags-Adventisten” verabschiedet.
Die Konsenserklärung stellt fest, dass die “Siebenten-Tags-Adventisten die Ordination im biblischen Sinn als Handlung der Kirche verstehen, diejenigen öffentlich anzuerkennen, die Gott für den örtlichen und globalen kirchlichen Dienst berufen und ausgerüstet hat”. Zu den biblischen Beispielen ordinierter Personen gehörten Älteste, die andere Älteste und Diakone betreuten, so das Dokument, aber auch “Älteste, die umherzogen und größere Gebiete mit mehreren Gemeinden beaufsichtigten”.
Die Stellung einer ordinierten Person beschreibt die Konsenserklärung folgendermaßen: “Mit der Ordinationshandlung überträgt die Kirche einer Person Vertretungsvollmacht für die besonderen Aufgaben des Dienstes, zu dem sie berufen wird: Etwa die Vertretung der Kirche, die Verkündigung des Evangeliums, die Durchführung von Abendmahl und Taufe, die Gründung und Organisierung von Kirchgemeinden, die Begleitung und Anleitung von Mitgliedern, das Entgegentreten von Irrlehren sowie die Gewährleistung des für die Glaubensgemeinschaft üblichen Dienstes.”
Im Gegensatz zu den Überzeugungen einiger anderer christlicher Konfessionen würden durch die Ordination der Siebenten-Tags-Adventisten “den ordinierten Personen weder besondere Fähigkeiten übertragen noch eine übergeordnete Hierarchie innerhalb der Glaubensgemeinschaft begründet”.
Die TOSC-Konsenserklärung zur Ordination schließt mit der Feststellung: “Das beste Vorbild eines christlichen Dienstes ist das Leben und Werk unseres Herrn Jesus Christus, der nicht kam, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen”.
Der Konsens über die Theologie der Ordination sei für die weitere Arbeit der Studienkommission grundlegend, so “Adventist News Network” (ANN), denn es werde auch um die Ordination von Frauen zum Pastorendienst gehen.
Der Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) der Siebenten-Tags-Adventisten setzte 2012 eine Studienkommission ein, die sich bis Oktober 2014 mit der Theologie der Ordination befassen solle. Die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen sollten die adventistische Gemeindepraxis unter besonderer Berücksichtigung einer bisher noch nicht in der Freikirche möglichen Ordination von Pastorinnen einbeziehen. Die Ergebnisse würden im Oktober 2014 dem Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung vorgestellt, der dazu Empfehlungen verabschiede, welche der adventistischen Weltsynode (Generalkonferenz-Vollversammlung) 2015 in San Antonio, Texas/USA, zur Abstimmung vorgelegt werden sollten. In der Studienkommission seien Kirchenmitglieder ohne Amt, Pastoren, Kirchenleiter und Theologen vertreten. Die Kommission steht unter der Leitung von Pastor Artur Stele, einem der neun Vizepräsidenten der Weltkirchenleitung und Direktor des Bibelforschungsinstituts der Generalkonferenz.