(“Adventisten heute”-Aktuell, 29.11.2013) Einen erfolgreichen Start hatte die Pfarrer-Serie “Herzensbrecher – Vater von vier Söhnen” im ZDF. 3,82 Millionen Zuschauer verfolgten am 2. November (19.25 Uhr) – parallel zur ARD-Sportschau – die Premiere. Das entsprach einem Marktanteil von 14 Prozent. Keine Folge der Vorgänger-Reihen “Die Bergretter” (seit Juli) und “Der Bergdoktor” (Januar bis Juli) hatte eine solche Zuschauerzahl erreicht.
Ein unkonventioneller Pastor
Im Mittelpunkt der Serie steht der verwitwete evangelische Pfarrer Andreas Tabarius – gespielt von Simon Böer -, der als neuer Seelsorger in eine Bonner Gemeinde kommt. Der Mittvierziger hat vier Filmsöhne im Alter zwischen sechs und 20 Jahren. Er spielt einen unkonventionellen Geistlichen, der bei seiner Antrittspredigt zu spät und in knallgrünen Turnschuhen kommt. Seine Predigt bricht er ab, um persönliche Fragen der Gemeinde zu beantworten. Gegen den Willen des Kirchenvorstandes engagiert er eine Gemeindesekretärin, die mit Kirche wenig am Hut hat, und einen Vikar, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Hauptdarsteller Böer ist nach eigenen Angaben “katholisch getauft” und “christlich spirituell sehr offen”. Er glaube an einen “liebenden, lebensbejahenden Gott”, sagte er dem Bonner General-Anzeiger. Die Gottesdienst-Szenen wurden in der Kartäuserkirche im Kölner Süden gedreht. Der dortige Pfarrer Mathias Bonhoeffer ist Berater des Schauspielers in kirchlichen Fragen. Böer: “Er hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, in seiner Kirche eine richtige Predigt zu halten.” Er werde das Angebot als “Privatmensch” annehmen und voraussichtlich am 1. Advent predigen.
Kirchlicher Medienbeauftragter: Die Serie ist sehr gelungen
Der Medienbeauftragte der EKD und der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, Oberkirchenrat Markus Bräuer (Frankfurt am Main), lobt die Serie als “sehr gelungen” und eine Bereicherung des Fernsehprogramms. Sie vermittele “auf unterhaltsame und sympathische Weise” auch den Zuschauern, die keinen Bezug zum christlichen Glauben haben, wofür die evangelische Kirche einstehe: “Der Gottesdienst ist eine der Hauptaufgaben des Pfarrers. Das Seelsorgeheimnis wird gewahrt, Schuld kann von Gott vergeben werden, Obdachlosen wird geholfen, für ein Kirchenasyl gibt es Kriterien und das Tischgebet hat einen festen Platz im Tagesablauf.” Wie jede Unterhaltungsserie habe auch “Herzensbrecher” nicht den Anspruch, eine Dokumentation über den Pfarrberuf zu sein. Und der Sendeplatz im ZDF-Vorabendprogramm des Samstags verpflichte Autor wie Darsteller zu einer leichten und humorvollen Erzählform. Um evangelische Pastoren ging es bereits in den ARD-Fernsehserien “Oh Gott, Herr Pfarrer” und “Pfarrerin Lenau” Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre mit Robert Atzorn und Irene Clarin. (idea)
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Mehr über die Serie , von der weitere sechs Folgen samstags (19.25 h) ausgestrahlt werden (auch im ZDFneo zu sehen bzw. in der Mediathek abrufbar)