(“Adventisten heute”-Aktuell, 2.5.2014) In Afrika, Asien und Lateinamerika werden Ehebruch, Abtreibung und Homosexualität von der Bevölkerung deutlich kritischer gesehen als in Europa und Nordamerika. Das geht aus einer internationalen Studie des Meinungsforschungszentrums Pew Research Center (Washington) in 40 Ländern auf allen Kontinenten hervor. Danach halten im Durchschnitt 78 Prozent der Befragten außereheliche Affären für “moralisch nicht akzeptabel”. Im Blick auf Homosexualität und Abtreibung sagen dies 59 Prozent bzw. 56 Prozent. Das Fremdgehen halten vor allem Bürger in islamisch geprägten Staaten für verwerflich, besonders in den Palästinensergebieten, der Türkei (jeweils 94 Prozent), Ägypten, Indonesien und Jordanien (jeweils 93 Prozent). In den USA verurteilen 84 Prozent den Ehebruch. In Deutschland betrachten 60 Prozent der Befragten Seitensprünge als unmoralisch; elf Prozent finden sie akzeptabel und für 26 Prozent haben sie “nichts mit Moral zu tun”. Damit rangieren die Deutschen auf dem vorletzten Platz; dahinter kommen nur noch die Franzosen. Von ihnen sehen lediglich 47 Prozent außereheliche Affären als moralisch problematisch an.
Wo Abtreibung am stärksten abgelehnt wird
In 26 der 40 Staaten sind mehr als 50 Prozent der Bürger der Meinung, dass ein Schwangerschaftsabbruch moralisch nicht zu akzeptieren ist. Das Nein zur Tötung ungeborener Kinder ist am größten auf den Philippinen (93 Prozent), im westafrikanischen Ghana (92 Prozent), Indonesien (89 Prozent), Uganda (88 Prozent), dem mittelamerikanischen El Salvador und Pakistan (jeweils 85). Auch in bevölkerungsreichen Staaten wie Nigeria (80 Prozent), Brasilien (79 Prozent) und Indien (58 Prozent) ist eine deutliche Mehrheit gegen Abtreibung. Der Anteil der Gegner in den USA liegt bei 49 Prozent und in China bei 37 Prozent. Auch bei dieser ethischen Frage rangieren die Deutschen fast am Ende. Nur jeder fünfte Befragte (19 Prozent) hält die Tötung im Mutterleib für etwas Unmoralisches. Für 43 Prozent ist Abtreibung akzeptabel, und für 25 Prozent geht es dabei nicht um eine moralische Frage. Weniger Ablehnung gibt es nur in Tschechien und Frankreich.
Tschechen, Spanier und Deutsche akzeptieren Homosexualität am meisten
Homosexualität wird in 22 Staaten mehrheitlich als unmoralisch angesehen. An der Spitze stehen hier Ghana (98 Prozent), Ägypten und die Palästinensergebiete (jeweils 95 Prozent) sowie Indonesien und Uganda (jeweils 93 Prozent). Als inakzeptabel bewerten mehrheitlich auch Russen (72 Prozent) und Chinesen (61 Prozent) Homosexualität. Am häufigsten akzeptiert wird sie in Tschechien (56 Prozent), Spanien (55 Prozent) und Deutschland (51 Prozent).
Mehrheit in 19 Ländern gegen vorehelichem Sex
Für die Studie wurden Bürger auch befragt, wie sie vorehelichen Geschlechtsverkehr beurteilen. In 19 Staaten bezeichneten ihn mehr als die Hälfte der Bürger als moralisch nicht akzeptabel. Am größten ist die Ablehnung in asiatischen und afrikanischen Staaten. In Deutschland ist Sex vor der Ehe dagegen für die Mehrheit (57 Prozent) moralisch akzeptabel. Anderer Ansicht sind nur sechs Prozent. Jeder Dritte (34 Prozent) findet, dass dieses Thema nichts mit Moral zu tun hat. (idea)