(“Adventisten heute”-Aktuell, 4.9.2015) Am 28. August hat die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Slowenien 2,5 Tonnen Hilfsgüter für Flüchtlinge per Flugzeug auf die griechische Insel Lesbos geschickt. Diese sind von ADRA Freiwilligen am 29. und 30. August in Molivos, an der Nordspitze der Insel, an die Flüchtlinge, vorwiegend aus Syrien, Irak, Afghanistan und Somalia, verteilt worden. Die Armee von Slowenien hat laut Angaben des Hilfswerks kostenlos Lastwagen und Soldaten für den Transport der Hilfsgüter zum Flughafen zur Verfügung gestellt. Adria Airways habe die Fracht kostenlos transportiert und die Flughäfen in Ljubljana und auf Lesbos hätten die Flughafentaxe erlassen.
“Die Bewohner von Slowenien sind für ihre Großzügigkeit bekannt”, sagte Maja Ahac, Geschäftsleiterin von ADRA Slowenien. “Wenn Hilfe nötig ist, spenden sie.” Die meisten Hilfsgüter seien von Menschen mit wenig Einkommen zur Verfügung gestellt worden, so Maja Ahac, “das überrascht mich nicht wirklich, denn sie wissen, wie es ist, wenn man in Not ist”.
Nach Angaben von ADRA Slowenien haben Jure Poglajen, Zahnarzt, und David Zorko, Veterinär, auf der griechischen Insel Lesbos Ferien gemacht und die verzweifelte Situation der Flüchtlinge gesehen, denen niemand geholfen habe. Die beiden Ärzte hätten in Eigeninitiative medizinische Hilfe und Essen zur Verfügung gestellt und am 24. August ADRA Slowenien um Hilfsgüter gebeten. Gemeinsam mit dem Netzwerk slowenischer Hilfswerke, SLOGA, zu dem auch ADRA gehört, seien in nur zweieinhalb Tagen die Hilfsgüter gesammelt, sortiert, gepackt und am Nachmittag des 27. August auf dem Flughafen Ljubljana zum Abtransport bereitgestellt worden. Nebst vielen Freiwilligen habe auch die slowenische Armee mit Militärlastwagen und Soldaten beim Transport der Hilfsgüter geholfen und Adria Airways, die slowenische Fluggesellschaft, habe die Kosten der Flugfracht übernommen.
Spender von Hilfsgütern verursachten Verkehrsstau
Mittels Radio, Fernsehen, Zeitungen und Social Media habe ADRA Slowenien die Sammelaktion im ganzen Land gestartet. Nebst Geldspenden seien von der Bevölkerung immens viele Hilfsgüter zum Hauptsitz des Hilfswerks in Ljubljana gebracht worden, sodass es auf einer Hauptstraße der Stadt einen Stau gegeben habe, so das Hilfswerk. Neben den elf ADRA-Sammelstellen in Slowenien hätten Bewohner in Eigeninitiative weitere zwölf Sammelstellen im Land eröffnet. Am Abend des ersten Sammeltages habe das Hilfswerk einen zusätzlichen Lagerraum mit 300 qm mieten müssen, der mit Hilfsgütern gefüllt worden sei.
Güterwagen mit Hilfsgütern nach Belgrad
Die restlichen Hilfsgüter, die nicht nach Lesbos transportiert werden konnten, werden laut ADRA Slowenien in einer gemeinsamen Aktion mit ADRA Serbien am 3. September in einem Güterwagon nach Belgrad/Serbien transportiert. Die slowenische Staatsbahn habe bereits zugesagt, die Kosten für den Transport zu übernehmen. (APD)