(“Adventisten heute”-Aktuell, 20.01.2017) Kirchengemeinden in Deutschland fehlt es immer häufiger an ehrenamtlichen Helfern. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von “Christ und Welt”, der Beilage der Wochenzeitung “Die Zeit” (Hamburg), unter 1.000 Kirchenmitgliedern. Jeder Fünfte sieht im fehlenden Nachwuchs das größte Problem seiner Gemeinde. 60 Prozent gaben an, dass die Freiwilligen in ihrer Gemeinde überlastet sind. Bei den Hauptamtlichen sieht es nicht besser aus: Die Hälfte sieht einen Mangel an bezahlten Kräften und eine Überlastung derer, die im Dienst der Kirchen stehen. Das zweitgrößte Problem der befragten Gemeinden sind die Reformprozesse der Landeskirchen und Bistümer: Knapp 18 Prozent gaben an, dass die Umsetzung der Reformen aktuell ihre Gemeinde am ehesten herausfordert.
Zu wenig oder zu viel Politik
An dritter Stelle steht die Überalterung: 16,8 Prozent gaben den Mangel an jungen Mitgliedern als größte Herausforderung ihrer Gemeinde an. Es folgen Mitgliederschwund (14,5 Prozent), Verwaltungsaufwand (9,9 Prozent) und fehlende Finanzen (9 Prozent). Als “nachgeordnete Probleme” sehen die Befragten Inklusion, Kirchenschließungen und die politische Radikalisierung einiger Gemeindeglieder an. Einige beklagten die mangelnde Abgrenzung ihrer Geistlichen nach rechts, aber auch die zunehmende politische Einmischung ihrer Bischöfe oder der EKD. Die Befragten waren zwischen 16 und 75 Jahre alt, haupt- und ehrenamtlich aktiv und kamen landes- und freikirchlichen sowie aus katholischen Gemeinden in ganz Deutschland. (idea)