(“Adventisten heute”-Aktuell, 21.07.2017) Aus den Krawallen im Hamburger Schanzenviertel während des G20-Gipfels ist eine Spendenaktion für die Heilsarmee entstanden. Angeregt wurde sie von Andre Kramer, der im Schanzenviertel wohnt und laut der Heilsarmee von den gewalttätigen Demonstranten genervt war. Er war während der Ausschreitungen mit einem Schild auf die Straße gegangen, das die Aufschrift trug: “Ich bin Anwohner und gehe nur kurz zu Edeka. Danke.” Bilder von der Szene wurden in sozialen Netzwerken millionenfach geteilt. Die Supermarktkette Edeka hatte ihm daraufhin online geantwortet: “Bleib zu Hause. Wir bringen dir was. Bitte.” Andre Kramer, der als Komiker tätig ist, schlug vor, die Lebensmittel stattdessen an Obdachlose zu spenden. Eine Woche darauf fuhr ein Wagen des Lebensmittelhändlers bei der Heilsarmee in St. Pauli vor. Ein Missionsteam der Freikirche lud gemeinsam mit Kramer unter anderem 200 Pfund Kaffee, 250 Liter Milch, Dosensuppe und Obst aus.
Spenden aus der Kleiderkammer
Die Heilsarmee, deren Standort im Brennpunkt der G20-Krawalle liegt, hatte während des Gipfels für einen guten Verlauf gebetet und sich um friedliche Demonstranten und Polizisten gekümmert. Demonstranten, denen die Schuhe kaputtgegangen waren, schenkten sie andere aus der Kleiderkammer. Die Heilsarmee wurde 1865 von dem englischen Methodistenpastor William Booth (1829-1912) gegründet. Unter dem Motto “Suppe, Seife, Seelenheil” ist sie heute in vielen Ländern der Welt sozialmissionarisch aktiv. Weltweit hat die Heilsarmee etwa drei Millionen Mitglieder, Mitarbeiter und freiwillige Helfer. In Deutschland gehören ihr etwa 1.400 Personen an. Sie unterhält 45 Gemeinden und Projekte sowie 18 Sozialeinrichtungen und elf angegliederte Angebote. Das Hauptquartier für Deutschland, Litauen und Polen befindet sich in Köln. (idea)