Eine Lebensrechtlerin ist mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden: Sieglinde Menzel aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) Schönebeck (bei Magdeburg) erhielt diese Ehrung am 7. Mai aus den Händen des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), in der Staatskanzlei in Magdeburg. Die 77-jährige frühere Kinderkrankenschwester wurde für ihr soziales Engagement ausgezeichnet, vor allem wegen ihres seit 1991 ausgeübten Ehrenamtes als Leiterin einer Regionalgruppe des Lebensrechtsorganisation KALEB.
Die Abkürzung steht für „Kooperative Arbeit Leben ehrfürchtig bewahren“. KALEB wendet sich gegen Abtreibungen und engagiert sich für eine kinder- und familienfreundliche Gesellschaft. So berät der Verein Frauen bei ungewollten Schwangerschaften und in schwierigen Lebenslagen. Die Regionalgruppe hilft Familien, etwa durch eine Kinderkleiderstube und einen Mutter-Kind-Kreis. Haseloff: „Ohne zahlreiche Unterstützer kann ein Einzelner wenig bewegen. Doch oft braucht es jemanden, der den Anfang macht, der andere motiviert mitzuarbeiten, der ermutigt, sich zu engagieren und den Weg weist. Dies haben Sie, Frau Menzel, in den letzten Jahrzehnten im Bereich der Beratung Schwangerer und in der Unterstützung von Familien mit Kindern getan.“ Nach den Worten von Menzel ist ihre ehrenamtliche Tätigkeit eine Folge ihres christlichen Glaubens: „Für mich gilt das Gebot: ‚Liebe Gott und liebe deinen Nächsten‘.“
Kritik an Kita-Koffer-Projekt der Landesregierung
Die Baptistin nutzte die Gelegenheit, um Kritik an dem von der schwarz-rot-grünen Landesregierung unterstützten „Kita-Koffer-Projekt“ zu üben. Dieser mit Büchern und Spielen gefüllte Medienkoffer soll Kindern in Kitas und Grundschulen die Vielfalt der Familienformen näherbringen und die Akzeptanz von Schwulen, Lesben und Transsexuellen fördern. Dazu Menzel: „„Kinder brauchen keinen Koffer, der sie mit sexueller Vielfalt konfrontiert. Sie sollen fröhlich aufwachsen dürfen.“ Die Baptistengemeinde Schönebeck hat knapp 90 Mitglieder.