Die Bundesvorsitzende der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, sieht in Christi Himmelfahrt eine Botschaft für gesellschaftliches Engagement. Das geht aus dem Beitrag der Katholikin in der ZEIT-Beilage „Christ & Welt“ (Berlin) hervor. An „Christi Himmelfahrt“ – in diesem Jahr am 30. Mai – feiern Christen die Rückkehr Jesu Christi zu seinem Vater – 40 Tage nach seiner Auferstehung an Ostern. Kramp-Karrenbauer zufolge reißt an Himmelfahrt „für uns Menschen die Tür zum Handeln im Hier und Jetzt auf“. Himmelfahrt bedeute Gestaltungsanspruch: „Hätte es die Himmelfahrt Jesu nicht gegeben, dann wären menschliches Engagement und Handeln in Gottes Präsenz aufgehoben.“ Die daraus folgende Botschaft sei für Christen politisch: „Ohne Himmelfahrt keine Politik.“ Schon vor seinem Tod habe Jesus seinen Aposteln einen Gestaltungsauftrag mitgegeben (Matthäus 26,11), so Kramp-Karrenbauer.
Das C darf für eine C-Partei niemals bloßes Dekor der eigenen Programmatik sein
Wie sie weiter schreibt, darf die christliche Botschaft niemals Mittel zum Zweck sein. Das müsse auch der Anspruch der CDU sein: „Das C darf für eine C-Partei niemals bloßes Dekor der eigenen Programmatik sein.“ Das C sei in der Geschichte der Partei von Beginn an ein Integrationsmerkmal gewesen. Anfangs sei es die ökumenische Antwort auf die Schrecken der Nationalsozialisten gewesen, heute müsse dieser einladende Charakter weit über rein christlich-konservative Milieus sichtbar werden. Das beziehe sich auf alle, die ein Menschenbild teilten, bei dem Freiheit und Verantwortung zusammengehörten: „Dieses Menschenbild kann man für sich aus dem christlichen Glauben begründen; man muss es aber nicht.“