Im August 2018 ist laut der Adventistischen Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA zum zehnten Mal das Ebolavirus in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) ausgebrochen. Es sei der längste und zweitgrößte Ausbruch. ADRA arbeitet seit 1984 im Land und unterstützt die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen, wie Kinder und Frauen. Das Hilfswerk stellt sauberes Wasser sowie sanitäre Einrichtungen zur Verfügung, weist die Bevölkerung in bewährte Hygieneverfahren ein und führt mit Hilfe von UNICEF (Kinderhilfswerk der UNO) ein Kinderernährungsprogramm durch.
Krisenübersicht
Seit Beginn des aktuellen Ausbruchs im Jahr 2018 wurden mehr als 1.700 Todesfälle bestätigt, mehr als 2.500 Menschen infiziert und bei 17.000 Menschen wird angenommen, dass sie möglicherweise mit dem Virus in Berührung gekommen sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte, dass der Ausbruch von Ebola in der Demokratischen Republik Kongo, zu einer globalen Gesundheitskrise geworden sei und dass zusätzliche humanitäre Hilfe zur Eindämmung des Virus erforderlich sei. Impfungen tragen laut WHO dazu bei, die Ausbreitung oder Gefährdung durch die Krankheit zu minimieren. In der gesamten DRK sind mehr als 163.000 Menschen geimpft worden. Aufgrund des anhaltenden Konflikts, der Gewalt, der 4,5 Millionen Binnenflüchtlinge sowie des Widerstands der Bevölkerung gegenüber Hilfsmaßnahmen, der zum Teil auf Armut, Fehlinformationen, kulturelle Praktiken und Ausgrenzung zurückzuführen ist, stellt die Seuche eine Herausforderung für die Hilfswerksmitarbeitenden dar. Personen, die unter Quarantäne gestellt worden seien könnten nicht überwacht werden. Zudem gebe es laut ADRA auch Berichte über Zusammenstöße zwischen bewaffneten Rebellenkräften und lokalen Behörden und Gesundheitsdiensten, die versuchten, Bedürftigen zu helfen.
ADRAs Antwort auf Ebola
ADRA unterhält in der DRK Zweigstellen in 17 Provinzen, sechs davon in Nord-Kivu und Ituri. Das Hilfswerk arbeitet derzeit mit anderen humanitären Organisationen und lokalen Behörden zusammen, um das Programm «Nahrungsmittel gegen Arbeit» (Food-for-Work-Program) zur Unterstützung der am stärksten von der Epidemie betroffenen Kommunen durchzuführen. Derzeit hat ADRA mit Hilfe von UNICEF ein Kinderernährungsprogramm in Katwa, Butembo, Beni, Mabalako und Oicha in der Provinz Nord-Kivu entwickelt. «Das Hauptziel dieser Nothilfemaßnahme besteht darin, das Risiko der Unterernährung bei Kindern im Alter bis zu 26 Monaten sowie schwangeren und stillenden Frauen, zu verringern», sagte Mario Oliveira, Direktor für Nothilfe bei ADRA International. ADRA teilte mit, dass die Maßnahme auch den Kauf von notwendigen Artikeln zum Stillen von Säuglingen, die Ausbildung von psychosozialen und Ernährungsassistenten, einschließlich des ADRA-Personals, zur Notfallversorgung von Säuglingen und Kleinkindern umfasse. Außerdem würden registrierte Krankenschwestern zur Weitergabe von Kommunikations- und Präventionsmethoden zur Infektionskontrolle ausgebildet. ADRA habe bis heute mehr als 170.000 Begünstigte durch Präventions-, und Mobilisierungsmaßnahmen erreicht, so Oliveira.