Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will sexualisierte Gewalt in ihren Reihen umfassend aufarbeiten lassen. Das beschlossen die 20 Landeskirchen in einer digitalen Sitzung der Kirchenkonferenz. Es soll geklärt werden, „welche besonderen Risikofaktoren für Missbrauch in der evangelischen Kirche und der Diakonie bestehen, etwa in Bezug auf Kinder- und Jugendarbeit, Jugendfreizeiten und Pfadfinderarbeit“, sagte die Sprecherin des Beauftragtenrates der EKD zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg), am 18. Juni. Dabei sollten nicht nur Geistliche in den Blick genommen werden, sondern auch andere haupt- und nebenberufliche Mitarbeiter sowie Ehrenamtliche.
Künftiges Leid verhindern
Ziel der Studie sei nicht nur eine rückhaltlose Aufklärung der Vergangenheit, sondern man wolle auch dafür sorgen, so Fehrs, „dass künftiges Leid und Gewalt in Kirche und Diakonie bestmöglich verhindert werden“. Die 3,6 Millionen Euro teure Studie soll innerhalb von drei Jahren Ergebnisse liefern. Sie werde intensiv von Betroffenen begleitet, teilte die EKD mit. Die Studie ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, das die EKD-Synode im November 2018 beschlossen hatte.