Zwei Drittel der Bundesbürger (66 Prozent) sind der Meinung, dass der Schutz der Menschenrechte bei Beziehungen Deutschlands zu ausländischen Staaten immer Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben sollte. Das ergab eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar).
15 Prozent der Befragten sind anderer Meinung. 14 Prozent antworteten mit „Weiß nicht“, fünf Prozent machten keine Angabe. Für den Vorrang der Menschenrechte sprachen sich vor allem Frauen aus: 69 Prozent vertraten diese Ansicht (dagegen elf Prozent). Bei den Männern waren es 62 Prozent (dagegen 19 Prozent). Während die Befragten in den westlichen Bundesländern zu 67 Prozent dafür sind, wirtschaftliche Interessen immer zurückzustellen, sind es im Osten 62 Prozent.
Bei der Aufschlüsselung nach Konfessionen vertraten Freikirchler am häufigsten diese Meinung (70 Prozent), gefolgt von Katholiken (68 Prozent) und landeskirchlichen Protestanten (65 Prozent). Muslimische Befragte sprachen sich zu 64 Prozent dafür aus, Menschenrechte immer über wirtschaftliche Interessen zu stellen. Bei den Konfessionslosen waren es 67 Prozent. Bei den Anhängern der politischen Parteien sprachen sich vor allem die Wähler von Bündnis 90/Die Grünen dafür aus (82 Prozent), gefolgt von den Sympathisanten der Partei Die Linke (78 Prozent), der SPD (71 Prozent), der CDU/CSU (69 Prozent) und der FDP (62 Prozent). Bei den Parteigängern der AfD bekannten sich 44 Prozent zu dem Prinzip „Menschenrechte vor Wirtschaft“. Für die Erhebung wurden 2.086 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 4. und 7. September befragt.