Mehr als zwei Drittel der landeskirchlichen Protestanten in Deutschland (69 Prozent) sind der Ansicht, dass die jüngsten islamistischen Anschläge in Frankreich und Österreich auf Europas christliche Identität zielen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA-Consulere (Erfurt) im Auftrag der katholischen Zeitung „Die Tagespost“ (Würzburg). Bei den Katholiken sind 61 Prozent dieser Meinung. Auch Freikirchler und Konfessionslose stimmen mehrheitlich der Aussage zu (50 und 57 Prozent). Völlig anders ist die Sicht von Muslimen. Von ihnen sind nur acht Prozent der Überzeugung, dass die Anschläge Europas christliche Identität ins Visier nehmen. 51 Prozent der islamischen Befragten sehen das nicht so.
Insgesamt ist eine Mehrheit der Bürger (56 Prozent) der Auffassung, dass die Anschläge gegen Europas christliche Identität gerichtet sind. 16 Prozent stimmen der Aussage nicht zu. 18 Prozent wissen nicht, wie sie dazu stehen. Je älter die Befragten sind, desto häufiger sind sie der Meinung, dass der islamistische Terror auf Europas christliche Identität zielt. Glauben dies in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen lediglich 32 Prozent, so steigt der Wert bis auf 71 Prozent in der Gruppe der über 60-Jährigen. Im Osten stimmt man häufiger zu als im Westen (59 zu 55 Prozent).
Die Erhebung, für die 2.030 Erwachsene im Zeitraum zwischen dem 6. und 9. November befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteinähe auf. Bei den AfD-Wählern bejahen über drei Viertel (78 Prozent) die Aussage, dass die jüngsten islamistischen Anschläge auf Europas christliche Identität zielen. Bei den Sympathisanten von CDU/CSU sagen dies 71 Prozent und bei denen der FDP 66 Prozent. Dahinter folgen die Anhänger von SPD (57 Prozent Zustimmung), der Linkspartei (49 Prozent) und von Bündnis 90/Die Grünen (46 Prozent).