55 Prozent der jungen Menschen in Deutschland bekennen sich zu einer Religion. Das geht aus der Studie „Jugend in Deutschland 2025“ hervor, die am 20. Mai in Berlin vorgestellt wurde. Dafür wurden 2.027 Personen im Alter von 14 bis 29 Jahren repräsentativ befragt. Danach geben 41 Prozent der Befragten an, dem christlichen Glauben zugehörig zu sein, zehn Prozent dem muslimischen Glauben und vier Prozent anderen Religionsgemeinschaften. 45 Prozent erklärten, sich keinem religiösen Glauben zuzuordnen. 31 Prozent stimmten der Aussage „Ich glaube an einen persönlichen Gott“ zu; 57 Prozent widersprachen dem. Die Aussage „Ich weiß nicht richtig, was ich glauben soll“ bejahten 34 Prozent; 56 Prozent verneinten. Der Satz „Mein Glaube gibt mir Halt in schwierigen Zeiten“ stieß bei 33 Prozent der Befragten auf Zustimmung und wurde von 56 Prozent abgelehnt. Die Bevölkerung in Deutschland sei „sachlich und säkular ausgerichtet“, heißt es zu den Ergebnissen. Religionsgemeinschaften hätten es schwer, die Mehrheit der Bevölkerung zu erreichen.
Muslimen ist der Glaube deutlich wichtiger als Christen
Gefragt wurden die 14- bis 29-Jährigen auch, welche Werte für ihr Leben besonders wichtig sind. Dafür sollten aus einer Liste mit Werten die drei wichtigsten ausgewählt werden. An der Spitze der Rangliste liegt die Familie (50 Prozent), gefolgt von Gesundheit (42 Prozent), Sicherheit (29 Prozent), Freiheit (28 Prozent) und Gerechtigkeit (24 Prozent). Auf den weiteren Plätzen liegen Freundschaft (24 Prozent), Vertrauen (19 Prozent), Demokratie (19 Prozent), Miteinander/Solidarität (16 Prozent), Respekt/Anerkennung (16 Prozent). Dagegen spielen Leistung/Karriere (12 Prozent), Glaube/Religion (9 Prozent) und ökologische Nachhaltigkeit (8 Prozent) nur eine untergeordnete Rolle. Berücksichtigt man die Religionszugehörigkeit der Befragten zeigen sich deutliche Unterschiede: Für 44 Prozent der Muslime sind Glaube/Religion ein wichtiger Wert; dies gilt nur für zwölf Prozent der Christen und ein Prozent der Konfessionslosen.
Konservative Tugenden stehen „hoch im Kurs“
Die Studie verglich zudem die Befragungsergebnisse bei jungen Menschen mit denen von älteren Bevölkerungsgruppen. Dazu heißt es: „Entgegen vieler Vorurteile in der älteren Bevölkerung ist das Wertegerüst der Menschen in Deutschland stabil über alle Altersgruppen hinweg und kann auch für die junge Generation als durchaus traditionell und konventionell bezeichnet werden.“ So ständen konservative Tugenden wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft und Höflichkeit „hoch im Kurs“. Wie schon bei einer Befragung aus dem Jahr 2023 zeigten sich im Vergleich mit älteren Befragten „keine wirklichen Unterschiede“.