Eine private Initiative von drei Künstlern hat Spenden von 100.000 Euro für Künstler in existenzieller Not gesammelt. Das gaben die Initiatoren von „Künstler unterstützen“ am 10. März bekannt. Das Gründer-Trio sind der Liedermacher und Journalist Christoph Zehendner (Triefenstein/Unterfranken), der Lehrer und Zauberkünstler Volker Schmidt-Bäumler vom Comedy-Duo „Superzwei“ (Gorxheimertal) sowie der Controller und Bassist Peter Neubauer (Wiesloch). Im November hatten die nebenberuflichen Kreativen die Solidaritätsaktion ins Leben gerufen.
Ziel ist es, unbürokratisch Geldhilfen an freischaffende Künstlerkollegen zu verschenken, deren Lebensgrundlage durch die Corona-Beschränkungen weggebrochen ist. Viele Künstler haben derzeit wegen ausgefallener Konzerte und Veranstaltungen keine Einnahmen mehr. Staatliche Förderprogramme kämen bei den wenigsten an, so Volker Schmidt-Bäumler. Bislang konnten mit den Spenden mehr als 70 überwiegend christliche Künstler unterstützt werden, „bei denen es wirklich ums Eingemachte“ gehe. Die Auswahl der Empfänger erfolge zumeist auf Empfehlung anderer Kollegen. Per Telefonat werde dann mit dem betreffenden Künstler über seine Einnahmesituation gesprochen, erklärte Schmidt-Bäumler. „Wir helfen auf Vertrauensbasis.“ In der Regel bezahlten sie von der Hilfe grundlegende Ausgaben für „Brot, Butter, Miete usw.“. Die Spenden würden ohne Abzüge weitergegeben. Betriebsausgaben für „Künstler unterstützen“ tragen die Initiatoren nach eigenen Angaben selbst.
Künstler: „Ein Lichtblick in dieser trüben Zeit“
Die Hilfen gehen an Künstler verschiedener Genres. Bereits unterstützt wurden unter anderem der Sänger Johannes Falk (Heidelberg), der Musiker Daniel Jakobi (Edingen-Neckarhausen), die Geigerin Anna Dorothea Mutterer (Giebelstadt), Pantomime Carlos Martinez (Barcelona/Spanien), Bauchredner Patrick Martin (Pegnitz) und der Berater christlicher Fußballprofis David Kadel (Aachen). Wie Christoph Zehendner gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA sagte, sind die Rückmeldungen bewegend. Für die Künstlerkollegen wären die Geldgeschenke auch eine starke Ermutigung und Motivation und „für manche ein Wink des Himmels“. So nannte der Hamburger Musiker und TV-Autor Jens Böttcher die Aktion „eine göttliche Idee“. Für den Pianisten und Filmmusiker Hanjo Gäbler aus Hamburg sei es ein „Akt der Nächstenliebe“ und für Tontechniker Frank Röcher aus Siegen ein „Lichtblick in dieser trüben Zeit“. Für die Kinderliedermacher Ute und Friedemann Rink (Bergneustadt) war das Geld „wie ein Aufwind“. Der Schauspieler und Regisseur Jacob Bergmann (Mühltal) freut sich, dass es „viele Menschen gibt, die in dieser Zeit Künstlern unter die Arme greifen“.