Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat vor einer „populistischen Politik“ gewarnt. Sie mache sich Ängste und Sorgen, etwa vor Krieg, Kriminalität und sozialem Abstieg „zunehmend zunutze“, heißt es im Vorwort eines am 12. März in Hannover veröffentlichten Papiers. Populistische Politik schüre diese Ängste „mit einer leicht eingängigen und bisweilen ausgeprägt menschenfeindlichen Rhetorik und Schreckensszenarien“. Sie hätten das Ziel, zu verunsichern und das Vertrauen in die Demokratie zu erschüttern. Das Papier nennt keine Parteien oder Politiker. Es heißt in einer Mitteilung der EKD lediglich, dass es unter dem Eindruck der jüngsten Bundestagswahl entstanden sei.
Die EKD-Ratsvorsitzende, Bischöfin Kirsten Fehrs (Hamburg), erklärte, Demokratie sei keine Selbstverständlichkeit: „Wir müssen sie täglich neu verteidigen, sie dabei aber auch aktiv gestalten. Das bedeutet, Unterschiede auszuhalten, Kompromisse zu suchen und Verantwortung zu übernehmen. Demokratie ist nicht perfekt, aber sie ist der beste Weg, den wir haben, um als Gesellschaft miteinander in Frieden zu leben.“ Das „Wort“ des Rates der EKD trägt den Titel „Christliche Perspektiven für unser gesellschaftliches und politisches Miteinander“. Es enthält unter anderem fünf Thesen. Darin heißt es: „Die populistischen Botschaften gedeihen vor allem dort, wo zuvor Angst und Verunsicherung gesät wurden. Die christliche Haltung dagegen gründet auf Vertrauen, Mut und Zuversicht.“ Im Nachwort heißt es: „Wir gehen auf andere Menschen zuhörend und fragend, nicht dozierend und belehrend zu.“ Das „Wort“ des Rates, das in den kommenden Wochen in Kirche und Politik verbreitet werden soll, steht zum Download unter www.ekd.de/christlicheperspektiven bereit.