Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit bieten evangelische Gemeinden in Bayern wieder „Kirche im Grünen“ an. In städtischen Parks, auf Wiesen, Hügeln und Berggipfeln oder an Seen und Flüssen finden traditionelle Gottesdienste statt. Auf dem Internetportal „kircheimgruenen.de“ der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern sind evangelische und ökumenische Feiern und Andachten bis Oktober aufgelistet. Gefiltert werden kann nach Region und Datum.
Berggottesdienste finden unter anderem auf dem Wendelstein (Bayerische Alpen) statt. Sonnenuntergangsgottesdienste wollen Christen etwa in Scheidegg (Allgäu/Bodenseeregion) mit musikalischer Begleitung von Alphornbläsern feiern. Am Ufer des mittelfränkischen Altmühlsees (bei Gunzenhausen) steht wieder die Schäferwagenkirche für Seegottesdienste. Bereits seit drei Jahrzehnten werden am Rothsee südlich von Nürnberg von Christi Himmelfahrt bis Ende September Gottesdienste gefeiert.
Allein in und um Nürnberg sind bis Dezember mehr als 200 Angebote geplant, wie die Nürnberger Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern mitteilte. Gerade in der Pandemie haben ihr zufolge Gottesdienste im Freien einen anderen Stellenwert erhalten. „Wo könnte man unmittelbarer erleben, dass wir Menschen ein Teil der Schöpfung sind, eingebunden in den großen Kreislauf der Natur“, so die Bischöfin. Christen sähen dahinter das Wirken des lebendigen Gottes.
Beten unter Weidenruten
Auch in die beiden „Weidenkirchen“ im Freistaat wird zu öffentlichen evangelischen Gottesdienstfeiern eingeladen. Die erste Naturkirche Bayerns bauten 2007 junge Christen der Evangelischen Jugend in Bayern im mittelfränkischen Pappenheim. Geplant sind dort unter anderem ein Jugend- und ein Mundartgottesdienst. Unter einem Gerüst aus Metallrohren und mit Weidenruten als Rankhilfe wächst seit 2017 auch im oberfränkischen Plech (bei Pegnitz) eine „Weidenkirche“. Bis September sollen dort mehrere Gottesdienste gefeiert werden.
