Nach dem verheerenden Hochwasser in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz dauern die Aufräumarbeiten weiter an. ADRA unterstützt Vereine und Initiativen bei den Aufräumarbeiten und arbeitet langfristig beim Wiederaufbau mit. An Vereine oder Initiativen, die direkt in den betroffenen Gebieten aktiv sind, wurden schon größere Summen überwiesen. Bisher gingen rund 190.000 Euro auf das ADRA-Spendenkonto ein.
Zwölf Todesopfer in einem Haus der Lebenshilfe
Zu den Projektpartnern gehört unter anderem das Lebenshilfehaus in Sinzig, Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Das Wohnheim für Menschen mit Beeinträchtigung wurde stark beschädigt, als das Unwetter hereinbrach. Zwölf Bewohnerinnen und Bewohner wurden von den schnell ansteigenden Fluten der Ahr im Erdgeschoss überrascht und konnten sich nicht mehr retten. Das Haus beherbergte insgesamt 36 Bewohnerinnen und Bewohner, im ersten Stock waren die übrigen Bewohnerinnen und Bewohner über Stunden eingeschlossen. Sie wurden von der Feuerwehr über Boote versorgt, bevor sie in Sicherheit gebracht werden konnten. Mittlerweile wurden sie anderweitig untergebracht und die Betreuung sichergestellt. Das Wohnheim ist unbewohnbar und benötigt umfassende Sanierungsarbeiten.
Hilfe für den Verein „Leben mit Autismus e. V.“
Auch der Verein „Leben mit Autismus e. V.“ wurde von der Hochwasserkatastrophe nicht verschont. Der Verein betreibt in Swisstal-Odendorf ein Eiscafé, in dem Menschen mit Autismus arbeiten. Durch Odendorf fließt der Orbach, ein kleiner Bach, der in einem etwa 2 Meter tiefen Graben den Ort durchfließt. Durch die Hochwasserflut stieg der Pegel über den Graben. Das Wasser fraß sich etliche Meter in die umliegenden Straßen und verwüstete den gesamten Ort, darunter auch die Geschäftsstelle und das Eiscafé des Vereins. Das Café wurde während der Corona-Pandemie renoviert und war erst wenige Tage wieder geöffnet. Nun hat die Flut alle Arbeit vernichtet und der Verein steht vor dem nichts. ADRA hilft langfristig beim Wiederaufbau.
Kooperation mit Eventfirmen
Viele Eventfirmen haben sich im Rahmen des Projekts so organisiert, dass ein effizientes Arbeiten im Krisengebiet möglich ist. Schlanke Strukturen ermöglichen ein effizientes Arbeiten und eine zielgenaue Hilfe für die Bevölkerung vor Ort. Sie sind durch langjährige Berufserfahrung daran gewöhnt, aus dem Nichts mit viel Improvisationstalent und kurzen Kommunikationswegen in kurzer Zeit Projekte zu planen und umzusetzen. Darüber hinaus wissen die beteiligten Eventfirmen durch eine langjährige, enge Kooperation, wer auf welchem Gebiet Spezialist ist und wer über welches Material und welchen Fuhrpark verfügt, so dass eine reibungslose Logistik gewährleistet ist. Diese Eventfirmen kooperieren mit ADRA Deutschland, beide Seiten bringen ihre Erfahrungen ein, um möglichst effizient und zielgenau Hilfe zu leisten. Weitere Informationen gibt es unter www.event-alltagshelden.de.
Freiwillige Helfer (Gruppen und Einzelpersonen), die sich jetzt oder im Laufe der kommenden Monate bei ADRA für Einsätze zur Verfügung stellen wollen, sind weiterhin eingeladen, sich über die Website https://adra.de/flut-kontaktformular/ zu registrieren.