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Projekt „Seehaus“: Junge Straffällige betreiben Landwirtschaft

Von: nicole Datum Beitrag: 14.11.2025 Kommentare: Keine Kommentare Tags: , ,

Das christliche Resozialisierungsprojekt „Seehaus“ (Leonberg) bietet straffälligen Jugendlichen und jungen Männern ab sofort die Möglichkeit, im landwirtschaftlichen Bereich zu arbeiten. Das teilte der Gründer des Seehauses, Tobias Merckle, mit. Die Einrichtung ist ein innovatives Modell für den Jugendstrafvollzug. Jugendliche und junge Männer zwischen 14 und 23 Jahren wohnen dort mit Hauseltern und deren Kindern zusammen. Tagsüber haben sie dort einen strukturierten Tagesablauf mit Sport, Arbeit sowie einer Ausbildung.

Der Bereich der Landwirtschaft erweitere die bestehenden Qualifizierungsmöglichkeiten im Seehaus – darunter Schreinerei, Metallbau sowie Garten- und Landschaftsbau – um eine ökologische Komponente, so Merckle. Zukünftig könnten sich die jungen Männer auf dem Gelände um Rinder, Hühner und Esel kümmern. Sie bewirtschafteten zudem landwirtschaftliche Flächen und gestalteten Erlebnisprogramme für Kindergärten und Schulklassen. Die sozialpädagogische Leiterin des Projekts, Irmela Abrell, erinnerte daran, dass viele der Jugendlichen tiefgreifende emotionale und soziale Defizite aufwiesen, kaum familiären Halt hätten und aus schwierigen Lebensverhältnissen stammten. „Die Arbeit mit Tieren bietet ihnen ein niederschwelliges Lernfeld, in dem sie Beziehung, Verantwortung und emotionale Selbstregulation ganz praktisch einüben können – und zwar täglich“, so Abrell.

Erstmals werden im Rahmen des Projekts auch Produkte direkt vom Hof verkauft. Dazu zählen Bio-Eier von 220 Hühnern sowie in Kooperation mit einem regionalen Hersteller produzierte Bio-Nudeln. Der Verkauf erfolgt laut der Mitteilung über den nahe gelegenen „Biergarten Glemseck“ und einen Selbstbedienungskühlschrank. Ein Teil der Einnahmen fließt in die Opfer- und Traumaberatung des Seehauses.

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