Wie Adventist Review, Zeitschrift der adventistischen Weltkirchenleitung, jetzt berichtete, feierte die adventistische Kirche am 12. Mai in Erbil ihr 100-jähriges Bestehen im Irak. Wichtige Kontakte mit Regierungsvertretern fanden in Bagdad statt. An der Veranstaltung nahmen Regierungsvertreter, Kirchenvertreter und Mitglieder verschiedener Konfessionen teil. Während die Hauptfeierlichkeiten in Erbil stattfanden, wurden während des einwöchigen Besuchs der Delegation der adventistischen Weltkirchenleitung in Bagdad wichtige Treffen mit Regierungsvertretern abgehalten.
Wiedereröffnung geschlossener Kirchen fördern
Rami Aghajan, Leiter des Amtes für Stiftungen für die christlichen, jesidischen und sabisch-mandäischen Religionen, verwies auf die adventistische Kirche in Bagdad, die während Jahren geschlossen war. „Wir werden uns nachdrücklich dafür einsetzen, dass die Türen der Kirchen offenbleiben und die Wiedereröffnung der geschlossenen Kirchen fördern.“
„Vielfalt als eine Stärke der irakischen Gesellschaft“
Der irakische Premierminister Mohammed Shia’ Al Sudani bekräftigte, dass „die Regierung die Vielfalt als eine Stärke der irakischen Gesellschaft ansieht, die die Einheit und den sozialen Frieden stärkt, und sich verpflichtet, sie zu bewahren.“ Pastor Ted Wilson, adventistischer Weltkirchenleiter, überbrachte seine Glückwünsche und Anerkennung per Video. Darin dankte er den Vertretern der kurdischen Regionalregierung und der irakischen Regierung für ihr Engagement für die Religions- und Kultusfreiheit.
Yousif, langjähriger Kirchenleiter im Irak, erzählte von den Schwierigkeiten, mit denen die Kirche in der Vergangenheit zu kämpfen hatte. „Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten war wie viele andere Kirchen im Irak mit Verfolgung, Vertreibung und Bombenangriffen konfrontiert. Wir danken jedoch dem Herrn, dass sich die Schäden an unseren Gebäuden auf materielle Verluste beschränkten und niemand verletzt wurde. Die Kirche spielt eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Sie verbreitet die Botschaft der Liebe, des Friedens und der Koexistenz.“ Zu den hochrangigen Gästen gehörten unter anderen Pshtiwan Sadq, Minister für Stiftungen und religiöse Angelegenheiten in der Regionalregierung von Kurdistan, Akad Yousif, Mitglied des Academy Society Club in Erbil. Seitens der Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) waren anwesend: Magdiel Pérez Schulz, Assistentin des adventistischen Weltkirchenleiters, Elbert Kuhn, stellvertretender Sekretär, Germán Lust, stellvertretender Schatzmeister sowie Rick McEdward, Präsident der adventistischen Kirchenleitung für den Nahen Osten und Nordafrika (MENAUM) und George Yousif, Präsident der Rechtsvereinigung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Irak.
Siebenten-Tags-Adventisten im Irak
Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Irak geht auf Bashir Hasso zurück, einen jungen irakischen Apotheker, der von einem Buchvertreter der Siebenten-Tags-Adventisten ein Exemplar des Buches Daniel und Offenbarung kaufte. Nachdem er von Walter K. Ising, dem ersten ausländischen Mitarbeiter der Adventisten im Libanon, Bibelstunden erhalten hatte, kehrte Hasso inspiriert in den Irak zurück und teilte die gute Nachricht mit seiner Familie, wodurch die erste adventistische Bewegung im Land entstand.
Heute besteht die adventistische Kirche im Irak laut den die regionalen Kirchenleiter „aus Mitgliedern, die mit unerschütterlichem Glauben für eine Erweckung im Nahen Osten beten und um Gottes anhaltenden Schutz bitten, während sie die Liebe, die Christus jedem Menschen anbietet, weitergeben“. Im Kirchenverwaltungsgebiet der Ostmediterranen Region (East Mediterranean Region), welche die Länder Irak, Jordanien, Libanon und Arabische Republik Syrien umfasst, leben 85,5 Millionen Menschen und 619 adventistische Christen, die in sechs Kirchen jeweils samstags Gottesdienst feiern.