„Jesus spricht: „Aber der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ – Aus dem Evangelium des Johannes 14,26
Es geht auf Pfingsten zu. Neben dem Vater als unserem ewigen Gegenüber (Schöpfer–Geschöpf) und Jesus Christus als dem „herunter-gekommenen“ Gott, unserem Bruder und Retter, begegnet uns im Heiligen Geist: Gott „in uns“. Der unbekannte Dritte im Bund der Trinität. Kraftquelle Gottes. Feuer der Leidenschaft. Seine Frucht (Galater 5, 22) und seine Gaben (u. a. 1. Korinther 12) sind die beiden Flügel des Gottesgeistes. Er ermöglicht den Glauben in uns (1. Korinther 12,3). Er hilft beten (Römer 8,26 f.) und er erinnert und lehrt, was wichtig ist im Glauben. Dort, wo wir uns Gottes Geist öffnen, wird Jesus groß werden: Gott, der sich uns Sündern zuwendet. Vergebung und Neuanfang. Und seine große Gnade, die nicht sagt: „Schwamm drüber, probier‘s noch einmal, und mach es diesmal besser.“ Sondern die sagt: „So gibt es nun keine Verdammnis mehr für die, die in Christus Jesus sind“ (Römer 8,1). Alles neu. Nichts anderes braucht mehr meine Identität zu bestimmen als Jesus allein. Freiheit!
„Tu, was auch immer du willst“
Bei Gott ist keine Schuld zu schwer, kein Zweifel zu unüberwindbar, kein Lebensthema zu gewaltig, keine Scham zu groß, als dass er uns in seiner Liebe nicht vergeben und verändern kann – und will. Das ist die Kraft und die Schönheit und die Wahrheit des Evangeliums! So heißt es in einem Lobpreislied: Vor dir leg ich alles hin, du bist alles, was ich will. Alles geb’ ich dir, Herr. Ich schaffe Raum für dich. Tu, was auch immer du willst, Herr.
Autor, Markus Heide, ist Pfarrer und Leiter des Christus-Treffs Marburg