Welche sexuellen Einstellungen und Verhaltensweisen haben hochreligiöse Christen im deutschsprachigen Raum? Dieser Frage möchte eine Forschungsgruppe der CVJM-Hochschule (Kassel) unter Leitung von Professor Tobias Künkler in den nächsten zwei Jahren nachgehen. Themen im Bereich Sexualität seien in christlichen Kreisen oft vermintes Gebiet und nicht selten Gegenstand emotionaler Debatten, erläuterte Künkler gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA.
Der Leiter des Forschungsinstituts empirica für Jugend, Kultur und Religion sagte: „Es gibt viele laute Stimmen, aber keine verlässlichen Informationen, wie die gelebte Praxis wirklich aussieht.“ Man wolle eine gute Datengrundlage schaffen, die eine Hilfe für versachlichte Debatten sein könne. „Es geht uns darum, Lebenswirklichkeiten von Menschen und in Gemeinden zu erfassen und in Gemeinden die Sprachfähigkeit zu dem Thema zu erhöhen, was nachgewiesenermaßen selbst ein Faktor für die Prävention von sexualisierter Gewalt sein kann“, so Künkler. Die Wissenschaftler planen, 3.000 bis 5.000 Menschen zu befragen sowie Diskurse zu dem Thema auszuwerten. Das Projekt wird von der Stiftung Christliche Medien (SCM) finanziert.
