„Tag der offenen Tür“ in Friedensau

Am Sonntag, den 9. Juni lädt der kleine Ort Friedensau bei Magdeburg zum „Tag der offenen Tür“ ein. Friedensau feiert in diesem Jahr das 125-jährige Bestehen. Die Veranstaltung am 9. Juni ist Bestandteil der Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr 2024.

1899 kaufte die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten die „Klappermühle“, etwa 35 Kilometer östlich von Magdeburg gelegen, um auf dem Gelände eine „Missions- und Industrieschule“ zu errichten. Der Ort wurde in Friedensau umbenannt und schon im selben Jahr begannen der erste Unterricht und der Baustart für weitere Gebäude.

Friedensau liegt umgeben von Wald und Feldern eher ländlich, trotzdem kann es bei großen Veranstaltungen recht turbulent zugehen, etwa auf dem Zeltplatz und in der bis zu 1.500 Personen fassenden Arena. Im Ort gibt es viele Möglichkeiten, verschiedene Kulturen zu erleben. Rund 400 Einwohner wohnen in Friedensau. Ältere, die nach einem aktiven Berufsleben zur Ruhe kommen und im Seniorenheim umsorgt werden. Aber auch jüngere aus etwa 40 Ländern, die hier leben und arbeiten oder an der seit 1990 staatlich anerkannten Theologischen Hochschule Friedensau studieren. Der Ort verbindet mit seinen Sport- und Freizeiteirichtungen, dem Ladencafé, der Bibliothek und dem Gästehaus Menschen, Kulturen und Generationen.

Umfangreiches Programm

Am „Tag der offenen Tür“ wartet ein umfangreiches Programm auf die Besucherinnen und Besucher. Auf dem Internationalen Street Food Markt gibt es verschiedene Köstlichkeiten, gekocht von den Studierenden der Hochschule aus aller Welt. Beim „Geschichten-Fänger“ geht es um ein kurzweiliges Stück mit Artistik, Zirzensik und Slapstick rund um das Thema Bücher und das Vertiefen in Geschichten, aufgeführt durch die portugiesische Formation „Projecto Anagrama“. Der Hochschulchor der Theologischen Hochschule Friedensau intoniert Gospel, ein gesungenes Evangelium, und verleiht den Noten Flügel. Die Musiker des „Sax’n-Anhalt-Orchesters“ sorgen mit ihren Saxophonen für Stimmung.

Eine Abenteuerwelt für Klein und Groß ist auf dem Zeltplatz mit Leckerladen, „Wilde Küche“, Bau von Insektenhotel, Bogenschießen und Kettcars zu finden. Führungen gibt es durch das Seniorenheim mit Bewegungsbad, die Kita und das Gästehaus. In der „Blaulicht-Ecke“ stellt sich die Feuerwehr Friedensau und die Notfallseelsorge Jerichower Land vor. Dort geht es auch mit einem Überschlagsimulator der Polizei um Fahrzeugdynamik und Sicherheit. Am See findet ein Volleyball-Turnier und auf dem Fußballplatz ein Fußball-Turnier statt. In der Kulturscheune stellt die Hochschule auf Postern ihre wissenschaftlichen und sozialen Projekte vor. Dort präsentiert der Kirchenhistoriker Dr. Johannes Hartlapp auch die Geschichte von Friedensau und stellt bedeutende Persönlichkeiten der Vergangenheit vor. In der Bibliothek findet eine Lesung für Kinder statt. Thomon von Diemar liest aus dem Buch Nelly – Fledermäuschen auf großer Reise. Auf dem Dorfplatz wird „Mode der Kulturen“ vorgestellt. Bei einer Führung erklärt der Kanzler der Hochschule, Tobias Koch, wie Friedensau in der Zukunft aussehen soll und in der Kulturscheue geht es um die Frage „Warum wählen?“ Mitbestimmung und Beteiligung – die Bedeutung der Wahlen für die Demokratie. Am 9. Juni, dem „Tag der offenen Tür“ in Friedensau, finden in Sachsen-Anhalt neben der Europawahl auch die Kommunalwahlen statt.