Der 25. November wird als „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“ abgehalten. Die Farbe Orange wird dabei als Kennfarbe verwendet. Angelika Pfaller, Leiterin der Abteilung Frauen der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland weist in diesem Zusammenhang auch auf den weltweiten jährlichen Schwerpunkttag „enditnow“ (Beende es jetzt) hin.
Aktion „enditnow“
Unter dem Motto „enditnow – Brich das Schweigen gegen Gewalt“ bietet die Abteilung Frauen jedes Jahr im August den „enditnow – Schwerpunkttag“ an. Jeweils am vierten Samstag im August gestalten adventistische Frauen auf der ganzen Welt an diesem Tag Gottesdienste und Seminare, in denen sie darauf hinweisen, wie wichtig es ist, dass die Kirche das Problem von Missbrauch und Gewalt nicht verschweigt. Dafür steht umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung. Bei einem „enditnow-Schwerpunkttag“ sagen Siebenten-Tags-Adventisten ein deutliches NEIN zu jeglicher Form von Gewalt. An diesem Tag bieten sich Möglichkeiten für örtliche Kirchengemeinden, das Thema anzusprechen und damit zu enttabuisieren, das Schweigen zu brechen, Kirchenmitglieder und Kirchenleiter für diese Problematik zu sensibilisieren, die Gesellschaft zu informieren und den Opfern Hilfsangebote zu eröffnen.
Orange Day
„Tatsächlich“, so Pfaller, „positionieren wir uns nicht nur am 25. November gegen Gewalt. Gewaltfrei leben sollte unser Lebensmotto sein.“ Der auch als Orange Day bekannte internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen wolle auf das Problem aufmerksam machen und dazu beitragen die Anliegen der Frauen und Mädchen zu sensibilisieren und zur Mithilfe aufrufen. So könnten die sechzehn Tage vom “Orange Day” am 25. November bis zum “Tag der Menschenrechte” am 10. Dezember gut dazu verwendet werden, um gemeinsame Aktionen durchzuführen und Projekte ins Leben zu rufen, welche die Gewalt gegen Frauen thematisieren und bekämpfen.
Der Aktionstag geht ursprünglich auf ein Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen im Jahre 1981 zurück. Sie erinnerten an die Mirabal Schwestern, die als Mitglieder des „Movimiento Revolucionario 14 de Junio“ in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt und schließlich ermordet wurden. 1999 haben dann die Vereinten Nationen mit der Resolution 54/134 den 25. November zum offiziellen Gedenktag ausgerufen.
2001 hat die Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten erstmalig einen jährlichen Aktionstag zur Prävention von Missbrauch ausgerufen. 2014 wurde er weltweit in „enditnow Schwerpunkttag“ umbenannt, bei dem es thematisch gegen häusliche und sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen geht.
Materialpakete
Von der Webseite adventistischer Frauen im deutschsprachigen Raum können Materialien auf Deutsch, Französisch, Englisch, Portugiesisch, Spanisch, Russisch, Rumänisch/Ungarisch zu diesem Tag heruntergeladen werden Dazu gehören formulierte Referate, Power-Point-Präsentationen sowie ausgearbeitete Seminare zu den Themen „Heilsames Denken“ und „Vergebung“. Es heißt dort zu den Beweggründen: „Obwohl für viele Menschen ein unbequemes Thema, ist es immer deutlicher geworden, dass Missbrauch ein ernsthaftes Problem für Christen, [auch] Siebenten-Tags-Adventisten ist.“ Missbrauch in jeglicher Form entstelle den Leib Christi – das gelte sowohl für Opfer und Täter als auch für die Kirchengemeinde, die mit den verletzten Mitgliedern zurückbleibe.